Alle Hunde, die ihren Hof bewachen, haben sie von der Kette losgelassen; alle hungrigen Zeitungsschreiber mußten ein Geschrei erheben, ehe man ihnen die Schüssel füllte, und dieses Gebell und Geschrei sollen das Konzert der öffentlichen Meinung bilden.“
Ludwig Börne: Briefe aus Paris, 70. Brief
21. März 2013 at 20:01
Boah ey. Hätt ich nich‘ gedacht, dass ein Ministerpräsident so viel geschrieben hat. Und dann aus Paris!
22. März 2013 at 11:57
Da hat der sich damals seine ‚Dachlatte‘ geholt …
23. März 2013 at 17:04
Börne war sich 1832/33? der metaphorischen Bedeutung der Hunde und des Bellens und der bellenden Hunde bewusst.
Einer fügte sich da später an:
Kurt Tucholsky:
„Stille. Wenn einen nicht das Sinnloseste stört, das es auf Gottes Erdboden gibt: Hundegebell. Meine Freundin Grete Walfisch hat mir neulich geschrieben: »Kein Hund bellt ohne Grund. Das ist eine alte Bauernregel, die Du ohne vorlaute Bemerkungen anzuerkennen hast.« Sicherlich hat er Gründe. Aber sie gehen mich nichts an, und die Beharrlichkeit, mit der er Löcher in die Stille bauhaut … Ich muß wohl ein schlechter Mensch sein. Ich mag keine bellenden Hunde. Aber man sollte nicht den Hunden einen überziehen, sondern ihren Besitzern, die sie anbinden. (…)“
(K.T.: „Französische Provinz“. In: Ein Pyrenäenbuch (1927)
Aber, wo befindet sich der KT, der da schreibt, dass ihm die Hunde lästig werden? Denen er sonst durchaus interessante GeHörnisse und Ängste widmete [„Traktat über den Hund“ (1927) u.a.]